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Diversität und Intersektionalität
Heft 2015

Diversität und Intersektionalität

INHALT

  • Diversität und Intersektionalität
  • Muslimische Mädchen im Sportunterricht
  • Respekt, Wertschätzung und Toleranz: Erfolgreiche Konstanten des Zusammenlebens
  • Alleine-Sein als Belastung: Die Außenseiterin im Sportunterricht
  • „Ich mach mich stark!“ - Kräftigen und stabilisieren für alle Mädchen
  • Diversität „kämpfend“ erleben und ausleben
  • Ausgrenzung - ein Thema im Unterricht aus Bewegung und Sport
  • Phantasiereise: Besuch im Zoo
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Angesichts der zunehmend pluraler und heterogener werdenden Gesellschaft ist die Schule zu einem Ort geworden, wo sich Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensalltag mit unterschiedlichen Weltbildern, Einstellungen und Lebensformen begegnen. Gerade die aktuelle Diskussion in Österreich mit vielen zugezogenen Personen zeigt, wie bedeutsam ein achtsamer und wertschätzender Umgang mit der Vielfalt von Menschen für ein gemeinsames Miteinander in einer Gesellschaft ist.

Wenn in dieser Schriftenreihe üblicherweise der Fokus vorwiegend auf die Kategorie Geschlecht und somit auf Mädchen und deren Bedürfnisse gerichtet ist, so schauen wir in diesem Heft darauf, wie unterschiedlich die Situation für Mädchen sein kann, wenn sie zudem einer anderen Ethnie/Nationalität angehören, eine andere Religion/Weltanschauung oder sexuelle Orientierung haben. Aus der „Intersektionalitätsforschung“ ist bekannt, dass soziale Benachteiligung meist durch mehrere Ungleichheitsfaktoren verstärkt wird. So haben beispielsweise Mädchen aus anderen Ethnien, mit Migrations- oder Fluchterfahrung und muslimischer Religion völlig andere Zugangserfahrungen zu Bewegung und Sport als „österreichische“ Mädchen. Gerade im Sportunterricht ergeben sich daraus immer wieder Situationen, die die Lehrkräften vor neue Herausforderungen stellt, will man einen für alle bereichernden Sportunterricht bereitstellen, an dem alle teilnehmen können. In einem Gastbeitrag einer muslimischen Frau wird ersichtlich, wo die besonderen Herausforderungen für muslimische Mädchen für die Teilnahme am Sportunterricht sowie für die Sportlehrkräfte liegen. Wie Themen von Diversity im Sportunterricht mit den Mädchen aufgegriffen und thematisiert werden können, zeigen die Beispiele in diesem Heft:

Der Artikel zu Respekt, Wertschätzung und Toleranz greift Möglichkeiten auf, wie der Sportunterricht gestaltet werden kann, der auch die verschiedenen religiösen Vorgaben berücksichtigt.

Zwei Beispiele in diesem Heft, nämlich „Alleine-Sein als Belastung“ und „Ausgrenzung“ nimmt Situationen zum Anlass, in denen Schülerinnen ausgegrenzt werden. Der erste Artikel greift auf, wie verletzende, gewaltorientierte Situationen im Sportunterricht verbal thematisiert werden können und wie Unterschiedlichkeit wertschätzend über Bewegung aufgegriffen und reflektiert werden kann. Im zweiten Artikel wird vorgestellt, wie den Mädchen mögliche Ursachen für die Ausgrenzung bewusst gemacht werden können.

Die Vielfalt von Mädchen wird auch in oft sehr unterschiedlicher Leistungsfähigkeit sichtbar. Im Artikel „Ich mach mich stark!“ wird ein Unterrichtskonzept vorgestellt, wie die Lehrkräfte differenzierte und individualisierte Trainingsangebote setzen können, damit alle Schülerinnen sich sinnvoll in ihrer körperlichen Athletik weiterentwickeln können.

Im Beispiel „Diversität kämpfend erleben und ausleben wird vorgestellt, wie über Kampfsituationen angepasste Verhaltensmuster aufgebrochen werden und neue Wege und Denkweisen eröffnet werden können, indem auch in spielerischer Form verschiedene sexuelle Orientierungen besprechbar gemacht werden.

Die Phantasiereise „Besuch im Zoo“ unterstützen dabei, Unterschiedlichkeit positiver sehen und werten zu können.